top of page

Weil teuer nicht immer besser ist!
Oder doch?

Buntes Spielzeug

In einer Zeit und Gesellschaft, in der Konsum etwas Selbstverständliches ist, fällt uns manchmal gar nicht mehr auf, wieviel Geld wir ausgeben und wo man eventuell auch einsparen könnte. Gerade so kurz vor Weihnachten: Jede Werbung ist auf Konsum ausgerichtet! Und da gibt es nicht nur zum Fest selbst Geschenke, nein! Auch zum Nikolaus wollen Oma, Opa, Tante, Onkel, Mama und Papa einen Adventskalender für die süßen Kleinen kaufen. Uff!

 

Die Lebensphase Kindheit ist voller Anschaffungen. Da hat man nicht nur immens viele große Dinge wie Kinderwagen, Reisebett, Hochstuhl etc., sondern auch die Kinder wachsen schon mit Werbung auf und sind große Konsumenten. Die Spielzeugläden haben Regal, die bis zur Decke prall gefüllt sind, sodass es fast schon erschlagend wirkt. Reizüberflutung wird hier ganz groß geschrieben. Doch wie kann man „weniger ist mehr“ leben und wann ist es sinnvoll, auf Qualität zu setzen?

Neulich war ich in einem Drogeriemarkt einkaufen, als ich eine Mama vor mir an der Kasse lautstark zetern hörte. Sie wandte sich an ihre etwa dreijährige Tochter, die zuvor zum Getränkekühlschrank zurücklief und ihre PET Wasserflasche gegen eine teurere Sorte austauschte. Entsetzt sagte die Mutter zu ihrer Tochter: „Ich würde auch gerne Lamborghini fahren. Und weißt du was wir fahren? Volvo! Und weißt du warum? Weil teuer nicht immer besser ist!“ Eltern verstehen diese Art der Botschaft. Ihre Tochter allerdings ließ sich nicht beirren und stellte ihr Getränk auf das Kassenband. Ich musste schmunzeln, denn dieses beklemmende Gefühl, wieder irgendwo nutzlos Geld gelassen zu haben, kommt einem doch bekannt vor. Dabei stelle ich mir aber gleichzeitig die Frage, ob das wirklich immer so ist, dass teuer nicht unbedingt besser ist?

Als wir unseren ersten Kinderwagen kauften, wollten wir möglichst günstig kaufen, denn die Liste der Anschaffungen für das erste Kind war lang. Man besorgt eben alles das erste Mal. Wir sagten uns, dass wir etwas wie den Kinderwagen lieber neu kaufen wollen, denn nach dem ersten Kind schiebt man das zweite darin und man will ja schließlich nicht bei jedem Kind wieder neu kaufen. Dennoch machten wir den Fehler, dass wir den günstigsten Kinderwagen der Eigenmarke eines Babyfachmarkt-Riesen kauften, mit dem Ergebnis und der Frustration, dass er nicht mal das erste Kind überstand. Also mussten wir uns schlussendlich doch dem Babymarkt stellen; wir recherchierten, überlegten, welchen Bedarf wir haben und welcher Kinderwagen zu uns passt. Ich bin mir sicher, dass ich dabei drei Wochen meiner kostbaren Lebenszeit verloren habe...für einen Kinderwagen! Entsetzlich!

 

Der Kinderwagenmarkt ist riesig und wahrlich der reinste Dschungel. Wir entschieden uns bei Kind zwei für einen viel teureren Mittelklassewagen und tatsächlich sind wir mit der Haltbarkeit bis heute sehr zufrieden. Natürlich haben wir hier und da schon etwas reparieren oder nachrüsten müssen, aber er lässt sich auch bei Kind drei noch durch die Gegend schieben. In diesem Beispiel hat sich also folgendes bewährt, was uns bereits die Generation unserer Großeltern lehrte: „Wir sind zu arm, um günstig zu kaufen“, denn dann kauft man oft zweimal und hat am Ende nichts gespart.

Kinderwagen

Wer gar keine Lust hat, so viel Geld auszugeben und auch den generellen Konsum nicht unterstützen mag, setzt am besten auf eBay oder andere Secondhand - Plattformen, auf denen man vor allem im Bereich „Kinder“ wirklich alles finden kann. Unsere Erfahrung hat da allerdings gezeigt, dass man hier und da dann doch Dinge kauft, bei denen Teile fehlen oder die Infos der Verkäufer mit dem Produkt nicht ganz übereinstimmten. Einige Male hatten wir daher einen erheblichen Mehraufwand und zudem Mehrkosten, weil man dann eben doch noch Teile im Baumarkt besorgen musste, um zum Beispiel das Beistellbett so herzurichten, dass es für unseren Bedarf benutzt werden konnte.

Es gibt allerdings eine Vielzahl an Dingen, die den gleichen Sinn und Zweck erfüllen wie ein wesentlich teureres Markenprodukt. Und damit meine ich nicht Nutella. Hand aufs Herz: Alle, die Nutella lieben, wissen, dass es keinen Nuss-Nougat-Brotaufstrich Ersatz gibt, der Nutella geschmacklich nur annähernd nahekommt.

Ich meine zum Beispiel Bastelmaterial: Kinder lieben alles, was mit Kreativität zu tun hat. Sie stickern, malen, kleben, basteln und verbrauchen damit Unmengen an Materialien. Fast schon verschwenderisch, aber total wichtig, dass sie sich ausprobieren dürfen. Sie erproben und erlernen dadurch immens viele Fertigkeiten. Der Klebestift von Uhu und Pritt erfüllt dabei den gleichen Zweck wie ein Alleskleber von Action. Und genauso verhält es sich mit Stickern, Stiften, Bastelpapier und Washi Tape u.v.m. Hier kann man also einsparen.

 

Ein anderes Beispiel für heiß begehrtes Spielzeug: Klemmbausteine des weltweit besliebten Herstellers. Mittlerweile kann jeder Anbieter lizenzfrei Klemmbausteine verkaufen. Selbst einige Supermarktketten wie beispielsweise Edeka, bieten im Rahmen von Treuepunkt – Aktionen Klemmbausteine-Sets an. Eine durchaus günstigere Alternative, als beim Großhersteller selbst einzukaufen. Wir spielen sehr viel und oft mit Klemmbausteinen und bisher konnten wir keinen qualitativen Unterschied zwischen der Marke und anderen Herstellern feststellen.

 

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie und wo er den Konsum bedienen möchte und an welchen Stellen es geldbeutelschonende Alternativen gibt. Teuer ist mit Sicherheit nicht in allen Fällen besser. Allerdings gibt es Anschaffungen, die vom Qualitätsstandard und vom Preis höher sind, jedoch auch eine längere Haltbarkeit garantieren. An diesen Punkten macht es mit Sicherheit einen Unterschied, wie und wo man kauft. Hier zahlt es sich also aus, etwas vorausschauend zu denken.

bottom of page